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Bewegung wieder neu erleben.

Diagnose Chondropathie – und jetzt?

Beschwerden der Gelenke sind vielfältig

Gelenkerkrankungen sind in Österreich die am häufigsten auftretenden Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats. Fast jeder Zweite über 45 Jahren wird von Gelenkschmerzen geplagt. Die weltweit häufigste Gelenkerkrankung bei Erwachsenen ist die Arthrose, die durch Abnutzung infolge der natürlichen Alterung (Verschleißerkrankungen) entsteht. 

Natürlich können diese Verschleißerscheinungen nicht nur durch den Alterungsprozess des Menschen, sondern auch durch Verletzungen, chronische Fehlhaltungen (oft auch infolge von einer anderen Primärerkrankung, wie zum Beispiel Osteoporose), als Folge einer Gelenkentzündung und Überbelastungen entstehen. Grundsätzlich kann es jedes Gelenk betreffen, am häufigsten werden die Erkrankungen aber in Knie und Hüfte diagnostiziert.

Alles zum Thema Gelenkerkrankungen auf einen Blick

Ein gesundes Gelenk schmerzt nicht. Alles läuft wie geschmiert.

Gesunde Gelenkknorpel ermöglichen eine reibungslose Bewegung. Nutzt sich jedoch der Knorpel ab, am häufigsten sind davon die Hüft- und Kniegelenke betroffen, so hat das schwerwiegende Folgen. 

Die Knochen in gesunden Gelenken berühren sich nicht, da sich im Gelenkspalt zwischen ihnen ausreichend Gelenkflüssigkeit befindet. Die körpereigenen Kollagenfasern schützen und stabilisieren die Sehnen, Bänder und die Gelenkflächen – also den gesamten Gelenkskomplex.
Deshalb funktionieren Gelenke wie ein Stoßdämpfer.

Es gibt dazu eine Vielzahl unterschiedlicher Krankheitsbilder, die unter diesem Begriff „Gelenkerkrankungen“ zusammengefasst werden, häufig als Begleiterscheinung anderer zugrunde liegender Erkrankungen.

Gelenkerkrankungen: Meist ist es der Verschleiß

Gelenkverschleiß tritt altersbedingt bei den meisten Menschen auf. Überbeanspruchung und/oder dauernde Fehlbelastungen führen mit zunehmendem Alter zu einer verstärkten Abnutzung der Gelenke. Diese krankhaften Veränderungen an Knie, Hüftgelenken oder auch in der Schulter oder am Ellbogen werden allgemein als Chondropathien bezeichnet. Innerhalb dieser Erkrankungsbilder wird unterschieden zwischen 

  • vorwiegend nichtentzündliche Ursache: fortschreitende Schädigung von Knorpel und Knochen, z.B. Arthrose
  • vorwiegend entzündliche Ursache: chronische Entzündung der Gelenkkapsel oder auch Arthritis

Aber auch Stoffwechselerkrankungen oder Infektionen können eine Gelenkerkrankung als Folge haben.


Multifaktorielles Krankheitsgeschehen durch Belastung und Entwicklung

Gelenkerkrankungen werden meist durch mehrere Ursachen ausgelöst und deswegen als multifaktoriell bezeichnet.

Eindeutig krankheitsfördernd sind aber Gelenkfehlstellungen, wie z.B. O-Beine oder eine Dysplasie. Aber auch Stoffwechselerkrankungen, wie Gicht, Übergewicht oder rheumatische Erkrankungsformen, genauso wie Fehl- und Überbelastungen des Körpers, können weitere Ursachen für degenerative Gelenkserkrankungen sein.

Wie entstehen degenerative Gelenkerkrankungen?

Unsere Gelenke sind eine bewegliche Verbindung von zwei oder mehreren Knochen, die von einem glatten Gelenksknorpel überzogen sind und mit Hilfe der Gelenksschmiere (Synovialflüssigkeit) eine nahezu reibungslose Bewegung des Gelenks ermöglichen. Gelenke müssen, speziell am Knie, enorme Kräfte aushalten.  Selbst normales Gehen belastet sie mit dem zwei- bis dreifachen des Körpergewichts. 1

Der Gelenksknorpel ist sehr druckelastisch und verteilt, ähnlich einem Stoßdämpfer, den Druck gleichmäßig im Gelenk. Im Gegensatz zum Knochen besitzt er weder eine Blut- noch eine Nervenversorgung.

Schäden an Gelenksknorpel (lat. Chondropathien) können akut im Rahmen eines Unfalls oder Sportverletzung auftreten, aber eben auch durch chronische Über- oder dauerhafte Fehlbelastung entstehen.

Da Knorpelverletzungen zunächst nicht schmerzen, bleiben kleine Schäden häufig unbemerkt und durch die fehlende Blutversorgung kann ein Knorpelschaden sich nur begrenzt regenerieren.² Durch den ungleichen Abrieb an den Gelenkflächen treten anfangs Risse im Knorpel auf, die später immer größer werden. Es bilden sich häufig Unebenheiten und kleine Grate heraus, welche den Prozess weiter beschleunigen.

Am Ende ist die Gelenkknorpelschicht so dünn geworden, dass die Gelenkflächen der Knochen aufeinander reiben. Dabei können, durch die Reibung der zerklüfteten Knorpelflächen, kleine Partikel abgelöst werden. Das verursacht Schabegeräusche im Gelenk, Schmerzen und fördert zudem entzündliche Prozesse, die den Knorpel und die Gelenkflächen weiter schädigen können.

Später, im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium, wenn Entzündungen an der Gelenkinnenhaut auftreten, beginnen die Schmerzen. 

Unbehandelt führt eine Chondropathie im Laufe der Zeit zur Arthrose, einer typischen Abnutzungs- und Verschließerkrankung der großen oder kleinen Gelenke, die dann das gesamte Gelenk betrifft. Eine durchaus natürliche Folge unseres Alterungsprozesses, die aber auch bei jüngeren Personen, je nach Nutzung der Gelenke, auftreten kann.

Welche Symptome sind typisch für Gelenkerkrankungen?

Ganz ungeachtet ihrer Ursache und Entstehungsgeschichte gibt es Symptome, die bei allen Gelenkerkrankungen – je nach dem Grad der Gelenkschädigung auftreten können:

  • Eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenks
  • Entzündung und Schwellung
  • Gelenksknirschen (typisch schabendes oder knackendes Geräusch bei Beugung z.B. des Kniegelenks) oder unangenehmes Ziehen im Gelenk
  • Schmerzen beim Anlaufen – die bei längerer Bewegung wieder nachlassen
  • Morgensteifigkeit
  • Belastungsunabhängige Schmerzen, die oftmals in einen Dauerschmerz übergehen.

Ohne medizinische Intervention werden die Schmerzen mit zunehmenden Erkrankungsstadium chronisch, sodass keine Bewegung mehr ohne Schmerzen ablaufen kann. Für die Lebensqualität und die Psyche der Betroffenen ist dieser Zustand eine extreme Belastung.

Wie wird eine Gelenkerkrankung diagnostiziert?

In frühen Stadien werden Gelenkerkrankungen in der Regel anhand des klinischen Bildes diagnostiziert. Nicht nur das Einsetzen des Schmerzes bei dauerhafter Belastung oder nach einer gewissen Gehstrecke (Ermüdungsschmerz) lenkt den Verdacht auf eine mögliche Gelenkerkrankung, sondern auch Gelenkergüsse (Ödeme), Bewegungseinschränkungen sowie Fehlstellungen im Gelenk selbst.

Das Röntgenbild oder das MRT (bei großen Gelenken) macht die Gelenkflächen klar sichtbar und zeigt die Unebenheiten, Sporne und Abriebpartikel im Gelenkspalt auf. Häufig ist dabei der Gelenkspalt selbst bereits deutlich verkleinert.

WELCHE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN BESTEHEN BEI GELENKERKRANKUNGEN?

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird mit Ihnen die individuell beste Lösung zu Ihrem Problem besprechen:

  • Medikamentöse Behandlung: Medikamente können die Ursache oft nicht beseitigen, aber sie sind hilfreich und wirkungsvoll bei Schmerzen, Steifheit oder Reizungen des Gelenks. Bei stärkeren Beschwerden und Entzündungen verschreibt der behandelnde Arzt oder Ärztin meist Präparate aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) als Mittel der Wahl. Sie lindern den Reizzustand und die Schmerzen und machen das Gelenk besser einsatzfähig. Bekannte Nebenwirkungen dieser Medikamentengruppe sind Magen- und Darmbeschwerden.
  • Lokale Anwendung von Salben oder Pflastern
  • Kortisoninjektionen: Bei sehr starker Reizung eines Gelenks stehen Kortisonpräparate (Glukokortikoide) zur Verfügung. Diese werden durch den behandelnden Arzt oder die Ärztin direkt ins Gelenk gespritzt und können so für eine rasche, Wochen bis Monate anhaltende Linderung sorgen.
  • Chondroprotektiva: Diese knorpelschützenden Substanzen enthalten Chondroitin, Chondroitinsulfat oder Glucosamin und werden in Tablettenform oder als Trinklösungen angeboten und langfristig eingenommen.
  • Eigenbluttherapie: In frühen bis mittleren Stadien der Arthroseerkrankung kann die sogenannte Eigenbluttherapie mit Platelet Rich Plasma (PRP) erfolgen, die durchaus effektiv sein kann. Dabei werden körpereigene Blutplättchen und Blutplasma in das Arthrosegelenk gespritzt. Die Plättchen beruhigen das Gelenk meist nachhaltig über Wochen bis Monate und dies bei guter Verträglichkeit.
  • Hyaluronsäure: Auch Präparate mit  Hyaluronsäure als künstliche, direkt ins Gelenk eingebrachte „Gelenkschmiere“ können die Schmerzen lindern. Die Verträglichkeit von Hyaluronsäurepräparaten ist meist besser als die von Kortison. Die Kosten werden von der Krankenkasse nicht übernommen.
  • Kollageninjektion: NEU zur Behandlung von Knorpelschäden ist die Therapie mit hydrolysiertem Kollagen (ChondroGrid®), das seit 2022 nun auch in Österreich zur Behandlung zur Verfügung steht. ChondroGrid® ist ein neues Spitzenpräparat zur Behandlung von Meniskus-, Band- und Knorpelschäden sowie Arthritis und Arthrose. Der „Alleskönner“ ist ein hochreines Naturpräparat, das direkt in das betroffene Gelenk injiziert wird. Anders als die o.a. Therapiekonzepte sorgt dieser „natürliche“ Gelenkbooster für den Wiederaufbau der Knorpelsubstanz und führt so, klinisch belegt, zu einer Verbesserung und Stabilisierung des Gelenks.

Zu allen diesen Therapien kann konservativ mithilfe von physiotherapeutischen oder krankengymnastischen Übungen therapiert werden, um Fehlbelastungen so zu korrigieren und Muskelabbau zu verhindern.

Welche Prognose gibt es bei Gelenkerkrankungen?

Akute entzündliche Gelenkerkrankungen haben meist eine gute Prognose, da die Gefahr für die Gelenke nach einer entsprechenden Therapie meist gebannt ist. Anders sieht dies jedoch bei verschleißbedingten, degenerativen Gelenkerkrankungen aus. Diese sind irreversibel, sodass es hier besonders wichtig ist, möglichst frühzeitig zu therapieren.

Nur so kann der Krankheitsverlauf verzögert werden.

WELCHE ÄRZTE BEHANDELN EIGENTLICH GELENKERKRANKUNGEN?

Gelenkerkrankungen werden je nach Ursache von verschiedenen Fachärzten behandelt. Dazu zählen Fachärzte für Orthopädie, Rheumatologie, Chirurgie und auch Sportmediziner.

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